Tom Tewes studiert Physik an der Fakultät für Physik und Astronomie und tritt bei den World University im 2er und im 8er-Wettkampf im Rudern an.
Q: Wie kam es dazu?
Tom: Ich wurde dieses Jahr in der normalen Rudernationalmannschaft als Ersatz-2er nominiert und hatte jetzt eine Saison mit mehreren Wettkämpfen, in denen oft ich als Ersatzmann keine Rennen fahren konnte. Und perfekt: Drei Wochen später der Wettkampf hier; nach unserer World Cup-Saison. Ich kann also vom Zeitpunkt her gut dran teilnehmen und freue mich. Ich war auch vor zwei Jahren schon dabei und wollte unbedingt nochmal hin.
Q: Du bist im Perspektivkader – was heißt das?
Tom: Für mich heißt das: finanzielle Förderung. Und für den Staat heißt das, dass ich in einem Kader bin von Leuten, denen man zutraut, innerhalb der nächsten paar Jahre Top-Platzierungen bei Weltmeisterschaften oder bei Olympia zu erreichen.
Q: Du bist 2020 an die RUB gewechselt, um in Dortmund am Stützpunkt des Deutschland-Achters zu trainieren. Was gefällt dir an der RUB und an unserer Fakultät?
Ich finde, die RUB hat tolle Lehrveranstaltungen – zumindest in der Physik. Es wird auch häufig Rücksicht genommen, dass ich wegen des Sports vielleicht ab und zu mal eine Klausur später schreiben muss oder nicht da sein kann. Da ist man bei der RUB sehr nachsichtig. Das ist nicht bei allen Universitäten so.
Q: Warum hast du dich damals für ein Physikstudium entschieden?
Mich interessiert das sehr, wenn ich erklären kann und verstehen kann, was um mich herum in der Natur passiert und Physik ist die Wissenschaft, die das am grundlegendsten behandelt. Ich glaube mit Biologie oder Chemie wäre ich nicht zufrieden geworden, weil diese Fächer nicht in dem Ausmaß in die Tiefe gehen.
Q: Gibt es etwas, was du aus dem Rudersport für dein Studium gelernt hast – oder andersherum?
Sowohl als auch! Ich glaube, aus dem Rudersport konnte ich ins Studium mitnehmen, wie man sich auf Stresssituationen – also Rennen oder Prüfungssituationen – vorbereitet und damit umgeht. Aus dem Physikstudium konnte ich mitnehmen, dass man eine gewisse Frustrationstoleranz haben muss und viele Sachen ganz oft probieren muss, bis sie dann klappen.
Q: Wie stellst du dir deine sportliche und akademische Zukunft vor?
Sportlich möchte ich unbedingt zu den Olympischen Spielen 2028 und da eine Medaille gewinnen. Und akademisch möchte ich bis dahin zumindest in der Nähe von der Masterarbeit sein und danach vielleicht noch einen Doktor dranhängen. Wo ich dann arbeiten will, ist noch ganz vage für mich. Ein Träumchen wäre natürlich, im Raumfahrtkontext arbeiten zu können oder bei einem interessanten Unternehmen in der Forschung und Entwicklung.
Q: Wann und wo kann man deine Wettrennen sehen?
Wir fangen Freitag mit den Rennen an, aber spannend sind natürlich die Finals, die sind am Sonntag, mit vier Stunden Abstand, also relativ kompakt, hier an der Regattabahn Duisburg. Es gibt noch Tickets! Die und den Zeitplan findet man auf rhineruhr2025.com. Zwischen den Rennen finden noch andere Rennen mit Deutscher Beteiligung statt und auch Wasserball und Beachvolleyball kann man hier direkt nebenan sehen.
Zum Video-InterviewFoto: Tom Tewes © privat